Herzlich Willkommen zu einer neuen Runde Girl Talk. Während wir im ersten Teil unserer kleinen Reihe über Intimpflege geplaudert haben, geht es heute um die Zeit im Monat, die den meisten von uns wahrscheinlich ganz einfach gestohlen bleiben könnte. Ja, richtig, ich rede von der Periode. Jede Frau erlebt diese Tage natürlich unterschiedlich, aber jetzt mal unter uns: So richtig angenehm ist es sicherlich bei niemandem. Bauchkrämpfe, Rückenschmerzen, Kopfweh – gar nicht zu reden von dem schonungslosen Gefühlskarussell, auf dem wir uns in dieser Woche munter drehen.
Immer noch tabu
Und obwohl fast jeder zweite Mensch auf dieser Welt einmal im Monat von der Periode betroffen ist, gilt sie bei einem Großteil der Bevölkerung nach wie vor als schmutzig und unnormal, als etwas, über das man nicht sprechen und das man erst recht nicht sehen möchte. Habt ihr den Wirbel mitbekommen, als die Künstlerin Rupi Kaur Anfang letzten Jahres ein Foto auf Instagram gepostet hat, auf dem eine Frau mit blutbefleckter Hose zu sehen war? Damit wollte sie den Mythos der Periode auflösen und zeigen, dass sie etwas ganz Normales ist und zum Körper der Frau dazugehört. Die Fotoplattform löschte das Bild direkt, weil es angeblich den Community-Guidlines widersprochen hat. Und auch der Instagram-Account von Fotografin Harley Weir wurde gerade erst gelöscht, weil sie darauf ein Foto mit Blut zwischen den Beinen einer Frau veröffentlicht hatte. Was zeigt, dass der Umgang mit dem weiblichen Körper und seinen Eigenschaften in der Gesellschaft noch immer tabu zu sein scheint. Generell findet das Thema mittlerweile jedoch vermehrt Platz in den Medien und seit Petra Collins, Lena Dunham und Amy Schumer vor einigen Jahren den New Wave Feminism ins Leben gerufen haben, tauchen Schamhaare und Menstruationsblut immerhin dann und wann in der Öffentlichkeit auf – wie zum Beispiel in der Fernsehserie Girls.
Wusstest du schon …?
Und siehe da, es hat sich – zumindest auf bestimmten Ebenen – tatsächlich etwas getan: Gleich mehrere – von Frauen angeführte (!) – amerikanische Unternehmen haben in der letzten Zeit neue Hygieneartikel für Frauen auf den Markt gebracht. Welche das sind, erzähle ich euch gleich, aber erst noch schnell ein paar “Fun Facts” zum klassischen Tampon: Wusstet ihr, dass eine Frau in ihrem Leben durchschnittlich etwa 17.000 Tampons verbraucht und dafür etwa 1.200 Euro ausgibt? Grund für den Preis ist übrigens, dass Tampons nicht als alltäglicher Gebrauchsgegenstand, sondern als Luxusgut angesehen und deshalb teuer versteuert werden. Ahja … Zum Vergleich: Auf Toilettenpapier zahlen wir in Deutschland nur sieben Prozent Mehrwertsteuer, auf Tampons hingegen 19. Kein Wunder, dass Aktivistinnen in vielen Ländern gegen die Versteuerung protestieren.
Tatsächlich ist es ja auch so, dass es bisher nur wenige Alternativen zum kleinen weißen Wattebausch gab. 1931 in den USA auf den Markt gebracht, schaffte es der Tampon in den 1950er Jahren auch nach Deutschland. Dass bei dem Produkt nach und nach der gute Ruf verschwindet, liegt jedoch nicht nur am Preis. Auch gesundheitliche Aspekte spielen eine immer größere Rolle, denn Ablagerungen der (gebleichten) Watte können zu Infektionen führen oder Allergien auslösen. Auch vom toxischen Schocksyndrom (TSS) habt ihr sicherlich schon gehört, und dann wäre da noch der Umweltaspekt. Bis sich Alternativen durchsetzen, war es also nur eine Frage der Zeit. Manche von ihnen gibt es zwar schon länger, doch das Bewusstsein dafür hat sich erst durch die mediale Aufmerksamkeit erheblich gestärkt.
Die Alternativen
1. Menstruationstasse
Die Menstruationstasse, auch bekannt als Cup, ist zwar nicht ganz neu auf dem Markt, wird mittlerweile aber immer beliebter. Im Prinzip funktioniert sie ähnlich wie ein Tampon, nur dass sie das Blut nicht aufsaugt, sondern wie in einem Becher auffängt. Der Cup besteht aus medizinischem Silikon und stört somit nicht die empfindliche Scheidenflora, weil er ihr keine Feuchtigkeit entzieht. Je nach Größe kann man den Cup bis zu zwölf Stunden am Stück verwenden. Wenn die Tasse voll ist, entleert man den Inhalt ganz einfach in der Toilette, wischt sie kurz aus und setzt sie anschließend wieder ein. Nach der Periode muss sie mit kochendem Wasser gereinigt werden. Bei guter Pflege hält der Cup bis zu zehn Jahren und kostet nicht mal 30 Euro. So spart man nicht nur Geld, sondern schont gleichzeitig die Umwelt. In Deutschland gibt es die Tassen zum Beispiel bei Me Luna.
2. Softtampons
Eine weitere Alternative sind Softtampons. Der Vorteil: Sie kommen genau wie die Menstruationstasse ohne nerviges Bändchen aus, sodass man sich am Badesee nicht ständig darüber Gedanken machen muss, ob denn nun etwas herausblitzt oder nicht. Softtampons sind quasi wie ein weiches, flexibles Schwämmchen, das sich perfekt der Körperform anpasst. Durch ihr Material sind sie gut für Allergiker geeignet und können bis zu acht Stunden verwendet werden. Im Anschluss zieht man sie ganz einfach an einer Lasche heraus und entsorgt sie im Müll. Erhältlich sind Softtampons zum Beispiel hier.
3. Menstruationsslip
Die neueste und gleichzeitig revolutionärste Methode zum Schutz sind die Slips von Thinx aus den USA. “Getarnt” als sexy Unterwäsche, nehmen sie durch mehrere Lagen die Blutmenge von zwei ganzen Tampons auf und sorgen vor allem bei schwachen Tagen dafür, dass untenrum alles trocken bleibt. Nach dem Tragen soll man die Slips einfach einmal nass abspülen und später kalt durchwaschen. Vom High-Waist-Modell bis zum Tanga gibt es verschiedene Modelle in mehreren Farben, die unterschiedlich viel Flüssigkeit aufsaugen sollen. Umgerechnet kosten sie 21 bis 34 Euro. Laut dem Time Magazin zählen sie Höschen übrigens zu den besten Erfindungen 2015.
Ein super Post mit einem sehr wichtigen Thema. Die Tabuisierung der zu uns Frauen gehörenden Periode geht mir echt tierisch auf den Sack und ich nehme mal an, dass viele deshalb so ein Problem haben offen darüber zu sprechen, weil uns immer eingeredet wird, wir müssten perfekt sein und Blutflecken im Slip sind halt nicht perfekt. Die Medien leisten ihren ganz besonderen Beitrag um uns zu zeigen, was geht und was nicht. Rot auf den Lippen, bitte bitte JA, rot in der Hose, geht gar nicht klar.
Wie auch immer…
Ich benutze seit einiger Zeit die Menstruationstasse und bin sehr zufrieden. Anfangs ist es gewöhnungsbedürftig, aber danach super.
Liebe Rebecca,
vielen Dank für deinen Kommentar! Das sehe ich ganz genauso. Ich benutze übrigens auch seit ein paar Wochen den Mooncup und bin super zufrieden damit.
Pingback: Mooncup – Periode ohne Drama | Glowbus
Thank For Sharing this Great Information. It was helpful.
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