Der Blick auf den weiblichen Körper ist in der Kunst noch immer sehr zweidimensional. Auf der einen Seite wird er romantisiert, auf der anderen Seite oft plakativ zur Schau gestellt. Immer mehr junge Künstler*innen beschäftigen sich jedoch mit der sensiblen Thematik, in Österreich hat kürzlich sogar das erste (virtuelle) Museum rund um die Vagina seine Pforten geöffnet (in unserer Linklove könnt ihr das Ganze noch mal genauer nachlesen). So auch Sara Lorusso, Fotografiestudentin aus Italien, die mit ihren Bildern die Perspektive auf die stets gleiche Darstellung weiblicher Sexualität erweitern möchte.
Die 21-jährige Künstlerin arbeitet mit verschiedenen Requisiten, die sie mit dem weiblichen Körper in Verbindung bringt. Früchte als Vagina, Glitzer als Menstruationsblut, Spiegeleier als Brüste. All diese Dinge können ihrer Meinung nach sexuell konnotiert sein und eröffnen neue Dimensionen und Betrachtungsweisen von Sexualität. Auch Spiegel kommen auf ihren Fotografien oft zum Einsatz und dienen wortwörtlich als Aufforderung des Betrachters zur Reflexion.
Sara Lorusso erklärt die weibliche Sexualität in Metaphern. Ihre Bildsprache ist pur und verletzlich, behutsam und sanft. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Faszination des weiblichen Zyklus, der jeden Monat komplette Selbsterneuerung bedeutet, zugleich aber auch Verletzlichkeit. Die Künstlerin zeigt, wie unterschiedlich Frauen auf die Periode reagieren. In der Reihe “I’m on my period” beschreibt sie sowohl den Schmerz als auch die Stimmungsschwankungen in dieser Zeit. Ziemlich bezeichnend finde ich das Foto mit dem Kaktus, einfach ein perfektes Sinnbild!
Die Fotografin kritisiert damit unter anderem das fehlende Verständnis für Frauen während ihrer Periode: „Es ist eine schreckliche Zeit für Frauen, in der sie uneingeschränkten Zugang zu Süßigkeiten und Badezimmern haben sollten.” Jap, da können wir nur zustimmen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit könnt ihr euch übrigens auf ihrem Instagram-Account loruponyo genauer ansehen. Abonnieren lohnt sich!
