Vor kurzem hatte ich die Freude die aussergewöhnliche Diana Vreeland für Edition F porträtieren zu dürfen!
Selten hat mein Job so viel Spass gemacht, weil jede Zeile, die ich über sie gelesen habe, unheimlich inspirierend war!
Vor allem eine Kolumne, die sie ganz am Anfang ihrer Karriere als Moderedakteurin für Harpers Bazaar verfasste, hat es mir nachhaltig angetan. Unter dem Titel “Why Don’t You?” trug Vreeland extravagante To-Do-Listen zusammen um den Alltag glamouröser und ungewöhnlicher zu gestalten. Das ging von einer Menge praktischer Modetipps wie
Why Don’t You…
…wear fruit hats? Currants? Cherries?
…tie black tulle bows on your wrists?
über Einrichtungs- , Lebens-(?!) bis hin zu Erziehungstipps…
…have an elk-hide trunk for the back of your car? Hermes of Paris will make this.
…have your bed made in China—the most beautiful bed imaginable, the head board and spread of yellow satin embroidered in butterflies, alighting and flying, in every size and in exquisite colors?
…paint a map of the world on all four walls of your boys’ nursery so they won’t grow up with a provincial point of view?
Ob nun all diese Tipps für die teilweise nicht so wohlhabenden Leserinnen real umsetzbar waren, sei dahin gestellt, und auch wenn Frau Vreeland, die Visionärin, die Stil über alles stellte, das wohl so erdacht hatte, ging es einfach darum, eigene Welten zu schaffen, den Alltag spannender zu gestalten und festgefahrene Vorstellungen zu überdenken…
Ich möchte versuchen im Geiste dieser Dame regelmässig ein paar Anregungen zu posten, die in eine ähnliche Richtung zielen.. Nun geht es mir weniger darum euch anzuregen sich Maßschuhe aus möglichst seltenen Babypythonarten schneidern zu lassen, sondern vielmehr um Dinge, die man im Alltag gerne mal vergisst oder außer acht lässt.
Dinge die man für sich oder für andere tun kann und die dafür sorgen, dass es einem danach besser geht.
Und los geht’s:
Warum nicht…
…der bezaubernden alten Dame auf der Straße sagen, wie schön sie ist?
“Von einem guten Kompliment kann ich zwei Monate leben” (Mark Twain)
…erstmal auf Kleiderkreisel kucken, bevor man schon wieder zu American Apparel, Monki oder Weekday rennt.
Oft bieten Mädels dort völlig ungetragene Fehlkäufe mit Originaletikett an. Funktioniert auch bei Unterwäsche oder ausgefallenen Sachen wie Dirndlblusen, Faschingskostüme,…für Mütter/Kinder gibt es auch Mamikreisel – und tauschen kann man natürlich auch!
Wer sich nicht vor ein paar Tröpfchen graut, der tut damit etwas absolut Gutes und Notwendiges und man bekommt sogar ein kleines Taschengeld, das man direkt anschliessend ohne schlechtes Gewissen verpulvern darf!
…einfach mal raus gehen ins Grüne und einen großen Strauß Wildblumen für die Wohnung pflücken
Dieser enstand in Spandau auf dem Weg zur U Bahn nach einem Meeting – es ist unglaublich wie viele unterschiedliche hübsche Pflanzen es am Wegesrand zu entdecken gibt!
…jede Woche eine bestimmte Zeit zum Zeitunglesen einplanen.
Handy ausschalten, auf die Couch oder in ein schönes Café und einfach mal 2 Stunden nur schmökern. Eigentlich unglaublich, dass wir alle behaupten, wir hätten nicht die Zeit die Zeit zu lesen! Welch Ironie. So viel Zeit muss sein.
…mal versuchen nicht über das Wetter zu jammern, sondern sich einfach adäquat zu kleiden?
Wie der Skandinavier sagt: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung!
Tolle schwedische Regenmäntel gibt es hier, zugegebenermaßen eine Investition – aber hey – wir haben genug Regentage…
(c) Stutterheim