Schwangerschaft ist bekanntlich nicht immer ganz einfach. Wenn man nicht gerade mit dem Kopf über der Toilette hängt oder sich nächtlichen Fressattacken hingibt, macht man sich nicht selten Gedanken über eine Frage, die ohnehin jede Frau in regelmäßigen Abständen plagt: Was zieh ich bloß an? Besondere Schwierigkeit hierbei ist es natürlich sich nach Klamotten umzuschauen, die auf kurz oder lang auch einen Kugelbauch verdecken können, ohne einem dabei jegliche Attraktivität zu nehmen.
Wenn man also, wie ich bis vor kurzem, zum ersten Mal schwanger ist, wird man sich höchstwahrscheinlich zu allererst mal in der Umstandskleidabteilung diverser Kettengeschäfte oder vielleicht auch kleinen (meist sehr teuren) Independant-Shops wiederfinden. Und dann gibt es da noch das Internet, wo diverse Marken ein kunterbuntes Sortiment an bauchfreundlichen Kleidern, Hosen und T-Shirts anbieten. Das große Problem hierbei ist allerdings immer dreierlei: 1) zu teuer 2) zu langweilig 3) zu hässlich. Das klingt jetzt wirklich etwas harsch, sicher scheiden sich die Geister an dem Thema, aber ich kann für mich sagen, dass ich schnell entschlossen habe einen Bogen um Umstandsmode zu machen und mich einfach nach Kleidung umzuschauen, die elastisch ist, nicht auf Taille geschnitten ist und auch einen dicken 15 Kilo Bauch noch problemlos bedecken kann.
Um das Problem am Schopfe zu packen, begab ich mich zu allererst einmal auf Recherche in die Tiefen meines Kleiderschrankes. Da lassen sich für gewöhnlich teilweise ungeahnte Schätze finden, die mit so einem Kugelbauch auf einmal zu neuem Leben erwachen. Das weiße Kleid mit den bunten Stickereien zum Beispiel, dass ich mal auf einem Markt in Mexiko gekauft hatte und seitdem nie wieder trug, weil es zu kastenförmig war. Oder das 90er Jahre Blumenkleid im Grungelook, dass ich sonst nur einmal im Jahr trug, jetzt aber so angegossen passte, dass ich es kurzerhand zu meiner Sommeruniform auserkor. Überhaupt waren Kleider ab dem 7. Monat mein Nonplusultra. Ob allein getragen oder mit T-Shirt/Pulli/Veste drüber, es gibt einfach nichts über totale Bauchfreiheit, wenn selbiger gerade ein kleines Menschlein produziert.
Zugegeben, so eine Umstandsstrumpfhose für €6 von H&M ist schon nicht ganz unnütz, aber ich hab auch bis zum Ende meine normalen Strumpfhosen weitergetragen, sofern diese flexibel genug waren. Wo wir schon beim Thema H&M sind – dies stellte sich schnell als mein Schwangerenparadies heraus. Nachdem ich jahrelang einen Bogen um die Billigkette machte, weil ich es viel zu nervig finde, meine Klamotten ständig an jeder 3. Frau auf der Straße wiederzufinden, war ich diesmal begeistert von den vielen Kleidern mit elastischen Stoffen, die zudem so günstig waren, dass es mir egal war, dass ich sie nur für 3 Monate tragen würde. Da kann man dann auch beherzt und ohne schlechtes Gewissen 1 bis 2 Größen größer kaufen.
So richtig zugeschlagen hab ich in der Basics Abteilung. Da gibt es tolle eng anliegende Kleider in jeder Länge für schlappe €10 bis €15, die sich easy zum Rock umfunktionieren lassen. Ich trage normalerweise kein Body-Con, aber so ein Bauch ist schon was tolles, den setzt man einfach gerne in Szene! Es soll ja Frauen geben, die sich in der Schwangerschaft dick und hässlich fühlen. Denen kann ich nur sagen – Mädels, ihr seid wunderschön! Es gibt wirklich nichts was eine Frau interessanter und schöner machen kann, als die Tatsache, dass in ihr ein Baby heranwächst. Ich jedenfalls mochte meinen Körper nie lieber als in diesen 9 Monaten.
Es ist auch echt wichtig, sich nicht schon vorzeitig zum Muttertier zu verwandeln, das kein Make-up mehr trägt, sich nur noch in Säcke hüllt und wohlmöglich noch die Haare zur “praktischen” Kurzhaarfrisur umwandelt.
Wer Lust hat sich an weiteren Schwangerschafts- und Mamastyles umzuschauen, tut dies am besten auf dem tollen Blog Hauptstadtmutti, von Isa und Claudia, auf dem übrigens auch ich neulich zum schwanger sein interviewt wurde. Außerdem sind gerade die überaus stilsicheren Modebloggerinnen Anna Frost und Nike von den Janes schwanger, da lässt sich sicher auch die ein oder andere Inspiration sammeln.
Also Mädels, Bauch raus!
*Danke an Bea und Hauptstadtmutti für die schönen Fotos!